Jun 4, 2013

CfP: Conf. "Sehen in Bewegung", Eichstaett, DL. 24.06

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt , 30.09. - 04.10.2013
Deadline: Jun 24, 2013

Das Internationale Netzwerk für Kunstgeschichte / Réseau International d'Histoire de l'Art (mit Sitz am Pariser Institut National d'Histoire de l'Art) in Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang "Aisthesis. Historische Kunst- und Literaturdiskurse&q uot;

veranstaltet vom 30. September bis zum 4. Oktober 2013 ein Forschungsatelier zu folgendem Thema:

Sehen in Bewegung: Konfigurationen der Zeit
Call for Papers für Doktoranden und fortgeschrittene Master-Studierende


Die Frage nach den Zeitstrukturen von Bildern wurde in der Kunstgeschichte lange vor allem mit Blick auf die Historienmalerei und -skulptur aufgeworfen. Dieses Forschungsatelier möchte das Thema jedoch aus einem anderen Blickwickel betrachten. Im Mittelpunkt stehen nicht allein narrative Strukturen, sondern darüber hinaus die Prozesse und Verfahren, durch die Kunstwerke die Zeitlichkeit des Sehens als Prozess nachvollziehbar machen.

1. Sehen ist ein Prozess, und genauer: ein kognitiver Prozess; vielleicht ist es sogar eine Form von Handlung. In der Forschung von Helmholtz bis zu den gegenwärtigen Neurowissenschaften rückte die unhintergehbare Zeitlichkeit der Wahrnehmung in den Vordergrund. Zugleich konnte das Sehen nicht mehr als Form von passiver Aufnahme erfasst werden. Eine erste Herausforderung, der sich dieses Atelier stellen möchte, ist es, diese Form von Zeitlichkeit des Sehens als Prozess in den Blick zu nehmen.

2. Wenn Künstlerinnen und Künstler ein Kunstwerk schaffen, so übersetzen sie einen erlebten, diachronischen Moment – mehr als einen Augenblick – in ihr Medium, wofür sie wiederum Zeit benötigen. Der Betrachter dagegen muss im Rezeptionsakt selbst Zeit aufwenden, um aus dem synchron präsenten Werk den Ablauf einer diachronischen Wahrnehmung zu rekonstruieren. Die Zeitlichkeit der Produktion und der Rezeption von Kunst ist ein zweiter Schwerpunkt des Forschungsateliers.

3. Die Kunstgeschichte konstituiert und konstruiert selbst eine Form von historischer Zeit, indem sie die Artefakte in Form von Serien und Sequenzen anordnet. Sie ordnet die Werke dabei nicht in eine schon
vorher bestehende historische Zeit ein, sondern schafft selbst Zeitstrukturen, denen als Geschichte ästhetischer Artefakte eine genuin visuelle und plastische Qualität zukommt. Die Konfiguration von historischer Zeit durch die Kunstgeschichte ist ein dritter Themenkreis des Ateliers.

Das im Jahr 2001 gegründete Internationale Netzwerk für Kunstgeschichte (http://www.proartib us.net) organisiert an der Katholischen Universität Eichstätt ein Forschungsatelier, das ca. 25 WissenschaftlerInne n mit ebenso vielen DoktorandInnen (sowie mit fortgeschrittenen Master-Studierenden ) zusammenbringen möchte.
Zur Erschließung des Themas tragen Kunst-, Literatur-, Fotohistoriker bei, daneben Filmwissenschaftler und Philosophen.

Bitte, schicken Sie Ihre Vorschläge (Titel, Abstract von nicht mehr als 300 Worten Länge, kurzes CV) bis zum 24. Juni 2013 als Word-Dokument für einen Vortrag von ca. 20 – 30 Minuten Dauer an die Geschäftsstelle des Elitestudiengangs Aisthesis. Historische Kunst- und Literaturdiskurse (Frau Karin Schwertner; karin.schwertner@ ku.de). Die Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen.

Ausführliche Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der Website des Studiengangs ‚Aisthesis‘: http://www.aisthesi s-master. de

Michael. F. Zimmermann mit Claude Imbert und Mitglieder des Internationalen Netzwerks für Kunstgeschichte