Nov 14, 2010

CfP: Stabilitaet und europaeische Integration in Suedosteuropa, S+F

Call for Papers/ Aufruf zur Einreichung von Artikeln für das S+F-Heft 2/2011 zum Themenschwerpunkt „Stabilität und europäische Integration in Südosteuropa“

Kontext/ Thematischer Aufriss:

Schon 2003 wurde die Integration weiterer Staaten, insbesondere der Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien als das nächste große Ziel in der EU-Erweiterung festgelegt. Kroatien erhielt bereits 2004 den Status eines offiziellen Kandidaten. Nach einer im Jahr 2009 durch Slowenien entstandenen Blockade der Öffnung der letzten elf Verhandlungskapitel aufgrund einer ungeklärten Grenzfrage, wurde der Beitritt Kroatiens auf unbestimmte Zeit vertagt. Eine Lösung dieses Konflikts ist in Aussicht und Kroatien hofft, bis Ende 2013 ein Mitglied der EU zu werden.

Die Staaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Montenegro und Serbien könnten der EU beitreten, wenn sich ihre wirtschaftliche Situation verbessert und die ethnischen Spannungen abgebaut werden. Doch insbesondere Serbien und Bosnien und Herzegowina hadern mit der
Einhaltung der Sonderregelungen, die eine wesentliche Voraussetzung für weitere EU-Beitrittsverhand lungen sind. So hat das serbische Parlament Ende 2009 das vorläufige Stabilisierungs- und Assoziierungsabkomm en mit der EU ratifiziert. Eine Ratifizierung wird von Seiten der EU jedoch an die Bedingung geknüpft, die vollständige Zusammenarbeit mit dem
Kriegsverbrechertri bunal in Den Haag zu gewährleisten. Unter anderem wird erwartet, dass Serbien den Kriegsverbrecher Ratko Mladić ausliefert, was bisher noch nicht geschehen ist. Insbesondere in den Niederlanden herrscht die Meinung, dass Serbien keine EU-Mitgliedschaft
angeboten werden darf bevor das Land sich konsequent mit seiner Rolle in den Jugoslawien- Erbfolgekriegen auseinandersetzt.

Bosnien und Herzegowina stellt dabei einen Sonderfall dar. Fünfzehn Jahre nach dem Friedensabkommen von Dayton, welches zu Beendigung des Krieges in diesem Land geführt hat, steht der Staat trotz massiver Einflussnahme seitens der sog. internationalen Gemeinschaft auf dem
Scheideweg. Ohne eine umfangreiche Verfassungsreform wird Bosnien und Herzegowina in naher Zukunft nicht den Integrationsprozess in die Europäische Union vervollständigen können. Der Ämterproporz und die fortwährende Anwesenheit der internationalen Gemeinschaft hat
nachweislich nur dazu geführt, dass die Verantwortung abgegeben und wenig Fortschritt durch politische Lösungen erreicht wird. Die Parteien punkten im Wahlkampf mit nationalistischen Parolen für Ihre Zielgruppen und symbolischen Handlungen.

Eine Akteursvielfalt von UNO-, NATO, EU-Organisationen, Stiftungen, NGOs und Hilfsorganisationen sowie bilaterale Beziehungen haben mit einem enormen Ressourcenaufwand versucht den Staat nachhaltig zu stabilisieren, bisher mit gemischter Bilanz. Im Falle einer chronischen
Instabilität droht jedoch der Zerfall des Staates und damit ein potentieller erneute Gewaltausbruch mit Auswirkungen auf die gesamte Region. Diese Entwicklung könnte auch den bereits eingeleiteten schrittweisen Abzug der internationalen Truppen vereiteln.

Es sind die einzelnen, höchst länderspezifischen Aspekte dieses Prozesses, die die Stabilität und europäische Integration in Südosteuropa beeinflussen, die in dieser Ausgabe von S+F („S+F.
Sicherheit und Frieden. Security and Peace“) behandelt werden sollen. Dies kann durch Länderstudien (einzeln oder im Vergleich) von Beitrittsanwä rtern und dessen Nachbarschaftsbezie hungen geschehen und/oder durch eine Analyse der Einflüsse externer Akteure. Darin, und in der Beantwortung der Frage nach dem Bedürfnis eines vervollständigten Europas liegt auch die Antwort auf die Frage, ob Europa wie es jetzt aussieht überhaupt zukunftsfähig ist.

Rahmenbedingungen für die Autoren:

· Deadline 1: für die Einsendung eines Vorschlages mit Titel und Abstract: spätestens 06. Dezember 2010

· Deadline 2: für die Einsendung der angenommenen Artikel: 07. Februar 2010.

· Peer-Review: Im Anschluss findet ein doppelt-blinder Peer-Review- Prozess statt, der bei Annahme eine Überarbeitungsphase wahrscheinlich notwendig macht, bis der Artikel in Heft 2/2011
veröffentlicht werden kann.

· Umfang: ca. 30.000 Zeichen, Formathinweise für Artikel und Abstract siehe http://www.security-and-peace.de/hinweise.htm

Bitte senden Sie Ihre Anfrage an Patricia Schneider, schneider@ifsh. de.

Dr. Patricia Schneider, Dr. Dennis Gratz und Naida Mehmedbegović, Stand: 05.11.2010

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